Die Schneiderin von Pernambuco

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Titel
Die Schneiderin von Pernambuco
Untertitel
; Roman
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Anhand des Schicksals zweier Schwestern wird die Geschichte Brasiliens der ersten Hälfte des 20. Jhs. farbig und facettenreich dargestellt. (DR) Die verwaisten Schwestern Emilia und Luzia dos Santos wachsen bei ihrer Tante in einem Dorf in Nordbrasilien auf, wo sie das Schneiderhandwerk erlernen. Emilia träumt den Traum von einem besseren Leben in der Großstadt, während Luzia, wegen ihres steifen Arms auch "Victrola" (nach dem Plattenspieler) genannt, sich kaum Hoffnungen auf ein erfülltes Leben als Ehefrau und Mutter machen darf. Als sich die Chance bietet, schließt sich Luzia einer Bande von Cangaceiros - das sind Gesetzlose, die gegen die Ausbeutung der Bevölkerung durch die Landbarone kämpfen - an. Emilia wiederum geht eine Scheinehe mit dem Sohn einer reichen Familie aus der Hauptstadt Recife ein. Parallel zu den Lebensgeschichten der beiden Schwestern, die gegen Ende des Romans wieder zusammengeführt werden, wird die Geschichte Brasiliens, werden die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des Landes dargestellt. Das mehr als 750 Seiten starke Buch ist überaus spannend zu lesen und sehr informativ, was Mode, Umgangsformen, Flora und Fauna der Caatinga, des Buschlands im Norden Brasiliens, sowie Waffen und Kleidung betrifft. Es handelt sich um den Debütroman einer sehr jungen Schriftstellerin, der es durchaus gelungen ist, auch sozialkritische Aspekte, besonders in Bezug auf die Frauenfrage, einzubringen. Der Titel bezieht sich auf den Spitznamen Luzias, die zuerst den Cangaceiros auf einer Singernähmaschine Kleidung näht, später als Witwe des Bandenbosses die Gruppe als Grausamste aller Grausamen anführt. Sie wird steckbrieflich als "Schneiderin" gesucht. - Als Leseerlebnis sehr zu empfehlen! *bn* Doris Göldner
EAN
9783827005557

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